Phillip und Marlen Rutsch
Wer sind wir?
Phillip Rutsch, Jg. 1983,
Marlen Rutsch, Jg. 1981
Wie viele Völker?
Wir führen i.d.R 12 WV durchs Jahr, von denen wir dann noch Ableger machen.
Betriebsweise:
Liebig-Beute, zweizargiger Brutraum
Seit wann imkern wir?
2015
Wie kamen wir zur Imkerei?
Zuerst sind wir im Internet auf eine Balkonbeute gestoßen. Mit dieser Idee sind wir glücklicherweise erst zum Bienenzuchtverein gegangen, um uns zu informieren. Uns wurde davon abgeraten und im selben Jahr ein Standplatz in einem nahgelegenen Schrebergarten angeboten und zwei Ableger geschenkt. Das war super, denn als unsere Pläne mit der Balkonbeute sich in unserem damaligen Mehrfamilienhaus herumsprachen und wir einen verärgerten Anruf von der hochallergischen Vermieterin bekamen, hätten wir uns eh etwas anderes überlegen müssen.
Was ist meine Lieblingstätigkeit beim Imkern?
Phillip: Königin suchen!
Marlen: „Qualitätskontrolle“ der frischen Honigwaben.
Was mag ich am wenigsten beim Imkern?
Phillip: Schleuder putzen
Marlen: Schleppen von zu vollen Zargen, Schleuder(raum) reinigen.
Was war mein bisher schlimmstes Erlebnis beim Imkern?
Phillip: Als unsere Bienen durch Kontakt zu einem Umweltgift tot vom Himmel fielen.
Marlen: Anaphylaktischer Schock beim insgesamt 7. Stich (im zweiten Imkerjahr) und das abrupte Ende der Imkerkarriere.
Was unser lustigstes Erlebnis beim Imkern?
12. Mai 2018. Der Tag unserer kirchlichen Trauung. Marlen war schon unterwegs für Haare und Makeup, Phillip mit den Trauzeugen zuhause. Anzugshemd war gerade angezogen, da klingelte es an der Haustüre. Bei den Nachbarn ein Schwarm. Also Phillip oben schick, unten in Unterwäsche raus, den Schwarm begutachten. Leider (oder glücklicherweise?) viel zu hoch im Baum. Hochzeit konnte also stattfinden.
Was war mein bisher schönstes Erlebnis beim Imkern?
Phillip: Königin beobachten bei der Rückkehr vom Hochzeitsflug.
Marlen: Erstes Mal Umlarven und direkt großen Erfolg gehabt.
Wie oft werde ich gestochen?
Phillip: Unzählige Male im Jahr, es belebt meinen Kreislauf und ich habe es schon zur Therapie von einem Tennisarm eingesetzt.
Marlen: Beim Imkern (die paar Male, die ich mich noch an die Bienen traue) dank Vollschutz gar nicht. Leider ab und zu bei der Honigernte oder durch eingeschleppte Bienen zuhause ca. 1 Mal im Jahr. Hyposensibilisierung sei Dank, bisher ist alles gut gegangen.
Welche Rollen nehme ich im Imkerverein ein?
Phillip: 1. Vorsitzender und alle damit verbundene Tätigkeiten. Anfängerkurse im Museum.
Marlen: Hier und da Hilfstätigkeiten für den 1. Vorsitzenden. Adventskalender-Türchen-Bestückerin.
Welche Anschaffung würde ich für meine Imkerei tätigen, wenn Geld keine Rolle spielte?
Automatische Entdeckelungs-Honig/Wachs-Schleuder-Straße wie bei den Großimkereien. Oder zumindest eine Radialschleuder.
Was war meine bisher größte Honigausbeute?
60kg / Volk
Lieblings-Honigsorte:
Phillip: Lindenhonig
Marlen: Heidehonig und Rapshonig.
Was ist mein imkerliches Markenzeichen?
Phillip: Swinkels Bee-Products Cappy
DIB- oder Neutralglas?
Neutralglas.
Mit welchem Outfit gehe ich an die Bienen?
Phillip: Immer mit Gesichtsschutz, ansonsten in kurzer Hose und T-Shirt.
Marlen: Volle Montur, wenn ich mal dran muss. Mein Tipp: Mit gut passenden Säurehandschuhen und langsamer Arbeit habe ich ausreichend Feingefühl, um keine Bienen zu quetschen und ausreichend Schutz, falls doch mal ein Stachel in die Hand will.
Welche Bienenprodukte stelle ich her?
Honig, Lippenbalsam, diverse Salben, Wachs, Kerzen
Was wäre mein ultimativer Tipp für angehende Imker*innen?
Vielen ImkerInnen über die Schulter gucken, mit Respekt begegnen und von ihren Erfahrungen profitieren. Viele Fragen stellen. Aber auch den Mut haben, eigene Experimente zu wagen und Erfahrungen zu sammeln. Und viel Zeit für die Bienen einplanen, denn alles dauert länger, wenn man es gründlich machen möchte.