Einblick in den geschlossenen Wachskreislauf – Zu Besuch in Alberts Schleuderraum
von: Uta Henriksen
An einem Samstagnachmittag im Februar besuchten neun Vereinsmitglieder des BZV Bergisch Gladbach ihren Vereinskollegen, den erfahrenen Wanderimker Albert Wienstroer. Albert hat Bienen in seinem Bienenhaus in Brombach bei Overath im Garten und auf dem Wanderwagen.
Er demonstrierte seinen geschlossenen Wachskreislauf in seiner eigenen Imkerei.
„Ein eigener Wachskreislauf gehört zu meiner Betriebsweise, so kann ich chemische Belastungen durch zugekauftes Wachs ausschließen.“
Im Dampfwachsschmelzer schmilzt Albert alte Waben ein. Wachsblöcke werden auf einer Induktionsplatte erhitzt.
Als gewiefter Tüftler hat er für viele durchdachte Arbeitserleichterungen gesorgt: Schrauben im Griff einer Schöpfkelle halten sie in optimaler Höhe. An einer Schraube am Hängeschrank wird das Seihtuch befestigt. Packpapier wird als Spritzschutz verwendet.
Die Mittelwandpresse wird mit Wasser gekühlt.
Die gegossenen warmen und flexiblen Mittelwände werden mit einer Fliese beschwert, damit sie gerade werden. Alle Teilnehmer gießen anschließend eine Mittelwand und erleben sofort, dass es gilt, auf die Feinheiten zu achten: zügig und ausreichend Wachs gilt es, zu gießen.
Auch das Drehen einer Kerze wurde demonstriert und von allen an der erwärmten Tischplatte ausprobiert. Eigener Bärenfang durfte gekostet werden. Den Abschluss bilden Erzählungen bei Kaffee und Kuchen von der Wanderimkerei in den Raps in der Eifel und zur Blüte der Edelkastanie im Pfälzer Wald.
Mit seiner Gabe, Erfahrungen humorvoll weiter zu geben, hat Albert Lust und Mut zum Einstieg in den eigenen geschlossenen Wachskreislauf gemacht.
Ein gelungener Workshop aus der Praxis für die Praxis.
Ein Interview über seine Betriebsweise ist hier zu lesen: https://glsummt.de/2022/07/02/interview-mit-albert-windstroer/