Besuch am Bienenhaus bei Erich Rappenhöner in Offermannheide, Kürten
Das Interview führte Uta Henriksen
Am 23.Mai 2022 empfing mich der 89-jährige Erich Rappenhöner sehr zufrieden hinter seinem Haus am Bienenstand.

So sanft sind meine Bienen – Erich Rappenhöner vor den Fluglöchern
Die Frühtracht war in diesem Jahr früh und sehr ergiebig, die Bienen gesund und Urenkelin Emma glücklich in Erichs Nähe.
Wie sind Sie zur Imkerei gekommen?
Schon mein Vater hatte Bienen. 1949 habe ich dann angefangen zu imkern mit selbstgebauten Hinterbehandlungsräumen, der Freudensteiner Beute.
Mein Vater hat die erste Beute selbst gebaut. Nach seiner Vorlage habe ich dann ungefähr 15 Stück nachgebaut. Im Bergisch Gladbacher Imkerverein habe ich von Imkermeister Willi Neu gelernt. Sein Neffe Willi Neu ist heute auch im Verein.

Vor dem selbst gebauten Bienenhaus
Ich habe mehrere Beutensysteme genau kennen gelernt.
Nach einigen Jahren stieg ich auf Kuntzsch um. Diese Beute ist 6cm höher als die Freudensteiner Beute. Bei Fußbroich aus Immekeppel habe ich dann die Magazinbeuten gekauft: Deutschnormalmaß.
Damit bin ich gut zurecht gekommen.

Ein Ableger verbirgt sich hinter dieser schönen Fassade
1999 habe ich begonnen, mit Albert Wienströer aus Kürten in den Raps zu wandern. Auslöser dafür waren Platzprobleme auf meinem Betrieb. Wir haben die Beuten auf einen LKW geladen und sind damit in die Eifel gefahren.
Ich bin damals auf das Zandermaß umgestiegen. Aus meiner Warte ist die Zanderbeute für unsere Region die beste.
Ich züchte Carnicabienen, weil sie sanftmütig und im Honigertrag sehr gut sind.
Früher hatte ich gelbe Bienen aus Russland.
Wie erhalten Sie starke Völker?
Im April vereinige ich schwache Völker. Mit schwachen Völkern habe ich nur Arbeit und keinen Ertrag. Seit ein paar Jahren brauche ich nicht mehr zufüttern wegen der Balsamine, dem Springkraut. Früher habe ich mit Apiinvert im Herbst zugefüttert.

2021 musste ich im Oktober sogar nochmal schleudern, so voll waren die Waben vom Nektareintrag vom Springkraut.
Ich behandle mit 65%-iger Ameisensäure und dem Liebigdispenser gegen die Varroamilbe. Das ist am günstigsten. MAQS sind auch gut, in der Handhabung am Einfachsten.
Meine Deckel baue ich selbst. Ich isoliere sie von innen mit Styrodur.
Haben Sie einen Tipp für Jungimker?
Macht es einfach so wie ich!
Erich Rappenhöner ist gelernter Schreiner, Rolladenbauer, Fensterbauer und hat 1980 seinen eigenen erfolgreichen Betrieb aufgebaut.

Erich Rappenhöner mit Urenkelin Emma
Fünf Kinder, neun Enkelkinder und mittlerweile zwei Urenkelkinder sind seine große Freude.
Sein angehender „Schwiegerenkel“ lernt nun von ihm das Handwerk und die feinen Kniffe beim Imkern.